Samstag, 19. Juli 2008

Auf dem Bauernhof

Dieses Mal liessen sie mich nicht, wie beim Flug nach Japan oder Australien,
mit einem One Way Ticket an Board.
So sah ich mich gezwungen, nicht nach Neuseeland zu fliegen oder ein weiteres Billette zu kaufen.
Ich erwarb ein relativ guenstiges Flugticket fuer Christchurch (Neuseeland) zurueck nach Sydney.

Anyway. Gelandet in Wellington durfte ich die Nacht, obwohl der Flughafen fuer zwei Stunden geschlossen wurde, in der Wartehalle verbringen. Draussen war es kalt, hier herrscht Winter.
Obwohl ich in den letzten 24 Stunden nie wirklich schlafen konnte, versuchte ich, waehrend der sieben stuendige Busreise nach New Plymouth, moeglich viel von der Landschaft zu sehen.
Die saftig-, kraeftig gruenen Wiesen, mit den tausenden von grasenden Schafen und Kuehen, waren, nach dem eher trockenen Australien, eine Augenweide.
Bis anhin erinnert mich Neuseeland an die Deutschschweiz.
Jedoch haben die Menschen hier zusaetzlich tropische Pflanzen sowie das Meer.

Ausser dem Besitzer Phil und mir, arbeitet niemand weiteres auf diesem Bauernhof.
Seine Eltern, welche wir jeweils fuer das Abendessen besuchen, sind ausgewanderte Schweizer. Wesshalb Phil auch Schweizerdeutsch spricht.
Wir unterhalten uns aber hauptsaechlich auf Englisch. Ist fuer ihn einfacher und fuer mich, nach Australien, keine Umstellung.

Bis zu diesem Zeitpunkt kommen wir sehr gut miteinander aus.
Die Arbeit im Freien mag ich sehr.
Seit ich hier bin hatten wir taeglich viel Regen.
Doch trotz des Winters sind die Tagestemperaturen angenehme 16 Grad.

Fuer das Melken der 263 Kuehe gibt es gluecklicherweise ein Melkkarussell.
Also keine Handarbeit.
Da zur Zeit die Baby Kuehe das Licht der Welt erblicken, ist einer meiner Aufgaben diese mit Milch in Schoppen zu fuettern. Ist eine schoene, manchmal auch sehr anstrengende Arbeit.
Einige Kaelber werden behalten, andere nach wenigen Tagen geschlachtet (asiatische Delikatesse).
Kurz nach der Geburt wird der Mutter das Kind genommen. Es heisst besser frueh als spaet, wenn sie sich aneinander gewoehnt haben.
Mir wurde hier bewusst, dass auch Milchkuehe es nicht viel besser als Schlachtvieh haben.
Von ihren Kindern, fuer welche die Milch eigentlich gedacht ist, werden sie getrennt.
Wenn sie nicht mehr genuegend Milch geben, schlachtet man sie.