Sonntag, 26. Oktober 2008

Picton, Regen, Knieschmerzen

Als dann die Faehre von Wellington auf Picton, zwischen den aus dem Meer herausragenden Huegeln, zusteuerte, fuehlte ich mich wie in den Schweizer Alpen.
Anstelle einem Auto auf Strasse befindet man sich einfach auf dem Schiff im Wasser.

Angelangt auf der Suedinsel wartete schon Peter (couchsurfer) auf meine Ankunft.
Wir packten das Fahrrad auf sein Fischerboot
und los ging die Fahrt zu seinem 3/4 Std. entferntem Haus.
Diese errichtete er vor einigen Jahren selbststaendig, ohne Erfahrung.
Es befindet sich in einer Bucht, welche nur per Boot oder zu Fuss erreichbar ist. Ein kleines Paradies. Besonders weil die umliegenden Ferienhaeuser die meiste Zeit unbewohnt sind.
Peter lebt hauptsaechlich von seinem kleinen Garten, gefangenen Fischen, getauchten Muscheln. Er jagt wilde Hasen sowie Schweine, braut sein eigenes Bier und vermietet ein zweites selbstgebautes Haus an Feriengaeste (www.titoki.co.nz).

Beinahe eine Woche, und einige geniale Mahlzeiten spaeter, brachte er mich zurueck
nach Picton.
Von dort radelte ich nach Blenheim, zum naechsten couchsurfer.
Am Morgen danach verlies ich die Ostkueste fuer die Fahrt Richtung Westport, Westkueste.
Die Hinterachse ist nun in Ordnung. Dies dank einem extra duennen Werkzeug und einer nun angezogener Schraube.

Die folgende Nacht verbrachte ich irgendwo auf einem selbstbedienungs Campingplatz.
Der nachste Tag begann mit Regen. Nach langem Hin und Her zwischen weiter fahren oder weitere 24 Std. im kleinen Zelt verbringen, entschied ich mich, das nasse Zelt einzupacken
und radelte ins 26 km entfernte St. Arnaud.
Durchnaesst erreichte ich dort ein Backpacker Hostel, wo ich den Gemeinschaftsraum zur Sauna aufheitzte
und alles moegliche zum trocknen ausbreitete.

Tags darauf fuehlte ich, waehrend dem trampeln, stechende Schmerzen im linken Knie.
Aus Erfahrung dachte ich, einige Tage Pause wuerden nicht schaden.
Oder sogar das Fahrradfahren in Neuseeland zu beenden?
Es ist noch immer zu kalt um irgendwo draussen herumzusitzen.
Wesshalb also nicht den Versuch das Fahrrad gegen zwei Naechte plus Internetzugang im naechsten Backpacker einzutauschen?
Ware eine super Voraussetzung um mir Gedanken zu machen, was ich anstelle des radeln tun moechte.
Als ich mich mit diesen Fragen beschaeftigte, erblickte ich eine Farm am Strassenrand.
Soll ich hier fuer eine Uebernachtung fragen? Vielleicht benoetigen sie sogar eine Arbeitskraft? Dadurch koennte sich mein Knie erholen.
Hmmmm... nein... oder soll ich doch fragen?... zu spaet, bin ja schon weiter gefahren...
Trotzdem kehrte ich um, fragte und bin nun hier fuer so lange wie ich will.
Dave und Sue haben die heruntergekommende Farm diesen Juni gekauft und bringen sie nun auf Vordermann. Fuer 10 NZD per Stunde plus Kost und Logie helfe ich nun mit.
Ich kann, mehr oder weniger, selber entscheiden wann und wieviel ich arbeiten moechte.

Die Magpie Voegel
Im neuseelaendischen Fruehling greifen Magpie Voegel Radfahrer an, um ihre Jungen zu beschuetzen.
Sie attackieren aber bloss von hinten. Aufgemalte Augen auf des Helmes Rueckseite
schuetzen tatsaechlich vor Angriffen.
Ich erschrecke trotzdem immer wieder, wenn ein Vogel, kurz vor dem Aufprall, kreischend und laut flatternd ausweicht.