Donnerstag, 8. Januar 2009

Indonesien

In Denpasar, der Hauptstadt von Bali, traf ich mich mit Einheimischen Couchsurfern fuer einen Weihnachtsabend. Tat sehr gut, denn hier wurde ich nicht als wandelnder Geldbeutel angesehen.
Sonst versuchte man mir, ueberall in Bali, etwas zu verkaufen.
Manchmal war es schwer den Haendlern klar zu machen, dass ich nunmal nicht mit einem Bild oder einer Statue im Rucksack reisen moechte.
Leider endete beinahe ausnamslos jedes normale Gespraech in einem Handelsvesuch.
Und ich wollte doch bloss einwenig mit den Balinesen kommunizieren.
Ich habe den Eindruck, dass hier die Menschen in der Touristen Branche freundlich sind, solange du Geld ausgibst.
Die Feldarbeiter hingegen freuen sich schon sehr ueber einen einfachen Gruss.

Auf Bali bin ich von einem touristischen Ort zum anderen gereist (Kuta, Amed, Ubud, Lovina).
Hauptsaechlich mit Bus oder dem lokalen Bemo (Klein-Bus).
Natuerlich vesucht man dem Touristen eine vielfaches des normalen Preises abzuverlangen.
Jedoch mit Verhandeln und Geduld kommt man sehr gut davon.
So kostet eine zwei stuendige Busfahrt um die umgerechnet CHF 2.50. Oft faehrt der Bus, vor allem der Bemo, erst wenn genuegend Fahrgaeste vorhanden sind.
Die Preise hier sind allgemein sehr tief.
Fuer etwa 80 Rappen erhaelt man in einem Warung (wie Beiz, Kneipe) ein Nasi- oder Bami Goreng. Plus 40 Rappen fuer ein Suessgetraenk.
Die Kosten fuer eine Uebernachtung in einem eigenen Zimmer, Bungalow inklusive Bad und WC (Jugendherbergen mit Mehrbett-Zimmern habe ich hier noch nie gesehen)
belaufen sich um die CHF 4.00 - 8.00.

Die ersten Tage in Asien war ich uebervorsichtig.
Wird man in Europa, Australien, Amerika doch vor einer Asien Reise vor Malaria, Dengue Fieber, Lebensmittelvergiftung, Hepatitis, Typhus, Polio u.s.w. gewarnt.
So wusste ich zu Beginn nicht was ich essen kann, war (bin noch immer) paranoid vor Mueckenstichen. Doch dann sagte ich mir, was die Einheimischen nicht umhaut, wird wohl auch mich nicht toeten.
Jedoch drei mit Eis gefuellte Getraenke an einem Tag, Schlafmangel, fremdes Klima, scharfes Essen, dichter Smog koennte zuviel fuer meinen Koerper gewesen sein.
Ich wurde fuer einige Tage krank.
Das ganze Programm: Kotzen, Scheisser wie Wasser, Fieber, endlose Muedigkeit.
Glueck im Unglueck, dass ich mich zur Zeit bei Studenten, welche ich durch hospitalityclub.org kenne, auf Java in Surabaya befinde.
Sehr lobenswert wie sehr die sich um mich sorgen!
Ich kam in "Genuss" einer indonesischen altenativ Heilungsmethode (Kerok).
Hier wird, mit Hilfe einer Muenze, starkes Balsam in den Ruecken einmassiert.
Dabei folgt der Behandelnde den Struckturen der Knochen. Je roeter die Haut wird
desto schlimmer soll der Partient krank sein.
Aber meine Haut ist sowieso so empfindlich, dass es auch im gesuendesten Moment extrem ungesund ausgesehen haette. Nun bin ich wieder Gesund.

Die muslimische Gastfreundschaft ist unglaublich grosszuegig. Hier ist
der Gast noch Koenig.
Doch wenn ich schnell bin, gelingt es mir manchmal das Essen meines Gastgebers zu bezahlen.

Auf Bali machten mir die Reisfelder und die Natur Eindruck.
Hier auf Java, in Surabaya, sind es die Menschen.
Die 5 Millionen Stadt Surabaya ist kein touritisches Ziel. Was mich als Europaer als
Exot macht. Ueberall folgen einem die Blicke. Es geschieht, dass die Leute fragen, ob sie mit mir auf ein Foto duerfen. Ein Foto von mir? Janu, wenns die Leute gluecklich macht.

Nachtrag:
In Australien, sowohl in Bali, wurde ich von den Menschen in Java gewarnt.
Das sind Moslems und nicht Hindus wie auf Bali, hiess es.
Ehrlich gesatg fuehle ich mich hier, bis anhin, wohler als im touristischen Bali.
Ich war sogar waehrend dem Freitagsgebet in einer Moschee willkommen.
Einmal mehr zeigte sich, dass die Meinung anderer Leute nicht zu sehr zu bewerten ist.