Samstag, 21. Februar 2009

Mein Ziel

Waehrend dem Monat in Kuala Lumpur hatte ich Besuch aus der Schweiz.
Moendle, welche mit Gaeggu, Pascal und mir, in Australien reiste, und ihre Kollegin Silvia
waren fuer einige Tage zu Gast beim Cheshire Heim fuer Benachteiligte.
War, einmal mehr, schoen "alten Bekannte" zu treffen.


Weniger erfreuten mich einige Arbeiter des Heimes.
Ich stellte fest, dass Lebensmittel unorganisiert gelagert werden.
Dies hatte zur Folge, dass neue Packungen aufgeamcht wurden und Aeltere vor sich hin schlummerten, bis sie eines Tages das Ablaufdatum ueberlebten.
Ich hoerte, dass bereits in der Vergangenheit viele Lebensmittel entsorgt werden mussten.
Und dies an einem Ort wo arme Leute, nur wenige Meter ausserhalb des umzaeunten Heimes,
leben!
Nun befindet sich alles geordnet in der Lebensmittelkammer und ist auf einer Liste festgehalten.

Fuer mich war das Schlimmste, dass, meiner Meinung nach, eine Interessenlosigkeit herrscht.
Nach dem Motto "es kommt ja wieder neues, kostenloses Essen herein".
Denn ausser einigen Frischprodukten werden alle Lebensmittel gespendet.
Vorallem waehrend der Zeit des zwei Wochen andauernden Chinesischen Neujahres im Januar/Februar.
Denn fuer viele Chinesen heisst es, wenn du Gutes tust kommt Gutes zurueck.
Und in Malaysia sind um die 24% der Bevoelkerung Chinesen.


Die Bewohner brachten mich oft herzhaft zum lachen. Meistens genoss ich deren Gegenwart.
Eine hohe Anzahl, von den etwa 45 Personen, befinden sich in einem Rollstuhl. Viele sind zusaetzlich auch im Geiste behindert.
Sie brauchen viel Aufmerksamkeit und Hilfe. Ich verbrachte viel Zeit mit zuhoeren, reden, zusammen Einkaufen oder auswaerts essen.
Da sich mein Zimmer ebenfalls auf dem Areal des Heimes befand, hatte ich nicht viel private Zeit.
Auch als Gast bei couchsurfern oder hospitality Mitgliedern ist man meistens um Menschen herum, welche einen herum fuehren moechten, etwas unternehmen wollen.
Somit hatte ich die letzten zwei Monaten allgemein nicht viele Tage wo ich nur machen konnte was ich will.
Zum Beispiel nichts. Oder bloss Schlafen wenns mir gefaellt, essen, lesen.
Das kann psychisch sehr ermueden.

Doch jetzt befinde ich mich fuer einige Tage nun in einem gemuetlichen, guenstigen (4CHF/Uebernachtung :-) ) hostel in Melaka (144km suedlich Kuala Lumpur).
Sehr gute Leute hier. Vorallem interessant fuer Gespraeche, ein anderer Langzeit-Reisender aus Serbien.
Weiter soll es dann nach Singapore, zum Besuch eines couchsurfers welcher ich aus Denpasar kenne, gehen. Dann kaufte ich bereits Tickets, etwa 70CHF Hin-/Rueckflug, zum malaysischen Teil (Staat Sabah und Sarawak) auf der Insel Borneo. Hoffe dort als Gast bei zwei Cheshire Heim einige Tage zu verbringen. Und natuerlich die Insel zu bereisen.


Wie so oft, wenn ich mich einem Ort fuer laenger aufhalte, gab es auch in Kuala Lumpur viel Zeit
wo ich mich fragte was ich eigentlich mache, was ich will.
Ich denke als Schweizer habe ich die Moeglichkeit Hilfsbeduerftigen zu helfen.
Noch in Indonesien versetzte ich mich gedanklich kurz in die Position eines armen Kindes, an einem dieser armen Orte die man hier in Asien zu Gesicht bekommt.
Ich wuerde die Menschen in ihren modernen Autos und die Touristen, nicht verstehen:
"Warum geben sie nicht einen kleinen Teil ihres Besitzes, ihrer Zeit her damit es uns ein wenig besser geht? Falls ich in einem naechsten Leben als einer von ihnen zur Welt komme, wuerde ich anders handeln."
Nun lebe ich solch ein "naechstes" Leben?
Bis anhin ist mir unbewusst wie ich das effektiv anstellen soll.
Vielleicht ist das ein Ziel meiner Reise. Heraus zu finden wie und wo ich am besten helfen kann.
Auch dass es mich nicht psychisch hilfsbeduerftig macht.


P.S.
Ich fuehle mich nicht mehr oft muede. Der Tagesrythums der letzten Wochen hat sicherlich dazu beigetragen.