Dienstag, 7. Juli 2009

Die chinesische Gastfreundschaft

Da ein chinesisches Hospitalityclub Mitglied nicht im Stande war mich zu beherbergen, brachte er mich bei einer Freundin und ihrem Sohn unter. Mit dem 10jaehrigen Sohn konnte ich mich, dank seinem wenigen Schulenglisch, etwas verstaendigen. Mit meiner Gastgeberin so gut wie nicht. So half der "Vermittler" als Uebersetzer. Hier, und auch spaeter bei der Gastgeberin in Shanghai, wurde alles bezahlt: Essen im Restaurant und Bier bis zum geht-nicht-mehr.

Mein Versuch auch einmal die Kosten zu uebernehmen wurden staendig heftig abgelehnt.

Mit einem Sitzplatzticket wollte ich meine Zugreise fortsetzen. Die Gastgeberin bestand darauf, dass Sie die Mehrkosten fuer einen Schlafplatz im Zug uebernehmen will als Dankeschoen. "Dankeschoen? Ich habe mich zu bedanken!" sagte ich.

Da erwiderte der Uebersetzer/Vermittler in einem aggressiven Ton:

"Es geht nicht wirklich um Dankeschoen, es sei nur der Vorwand, mir einen Teil des Tickets zu bezahlen." Soweit ich verstand, glaubt Sie, bringt ihr das Glueck. Sogar der Versuch beim Verabschieden eine Packung Bisquits auf dem Esstisch als Dankeschoen liegen zu lassen, schlug fehl. Schon beinahe grob gab Sie mir diese zurueck. Zu sagen ist noch, dass beide ein gutes Einkommen haben. Meine Erfahrung war umgekehrt. Umso aermer, desto mehr geben die Leute.

Obwohl ich immer wieder hoere wie kapitalistisch und unfreundlich die Leute hier sein sollten, lehren mich meine Erlebnisse genau das Gegenteil. Tat gut nach Indonesien, Malaysia und Thailand wieder etwas Vertrauen in Einheimische zu entwickeln.

Dies sage ich als blonder, blauaeugiger Europaeer. Gegenueber dem eigenen Volk, schwarzen Menschen und Japanern soll der Umgang anderst sein.

Meine Gastgeberin in Shanghai trifft sich immer wieder mit einer Gruppe Einheimischen und Auslaendern fuer Bibelstunden. Sie muessten den Treffpunkt von Zeit zu Zeit aendern, denn Sie sind unabhaengig. Fuer Auslaender geht dies in Ordnung aber was den Chinesen aus der Bibel erzaehlt und erklaert wird, muss zuerst von Staatsleuten geprueft und bewilligt werden.

Nach einer 42stuendigen Schifffahrt erreichte ich die Hafenstadt Kobe in Japan. Von dort mit dem Nachtbus nach Tokyo zu den besten Freunden Lukas und Gabriel sowie Kyoko, dessen japanische Hochzeitszeremonie in wenigen Tagen gefeiert wird.
Gabriels und Kyokos blog:
www.worldtripkyokogab.blogspot.com

Tokyo Strassen Ueberquerung