Sonntag, 8. November 2009

Irrtum und Ueberflutung

Am Abend des buddhistischen Festes in Nakhon Si Thammarat, liessen die Einwohner hunderte kleine Heissluftballone in die Hoehe steigen. Auch mit Blumen, brennenden Raeucherstaebchen und Kerzen geschmueckte miniature Flosse wurden in die Fluesse gesetzt.
Alle die schwebenden Lichter am Himmelm gleichzeitig mit den schwimmenden Kerzen im Wasser, boten einen eindrucksvollen Anblick.

Die Monsunzeit hat nun von der Suedwest- zur Suedostkueste gewechselt.
Nachdem ich noch einen heftig verregneten Tag bei den amerikanischen Lehrern verbrachte,
radelte ich an Hua Sai vorbei und traf auf ein Gasthaus, irgendwo auf dem Lande.
Der Gasthaus Besitzer erlaubte, dass ich mein Nachtlager beim Waschhaeusche aufschlage. Als dann alles eingerichtet war, die Nacht laengst begann, verlangte der Gastgeber 100 Baht (kampieren in den National Parks kostet um die 30 Baht).
Da solche Uebernachtungsangebote normalerweise kostenlos sind, erschrak mich seine Forderung. Nachdem wir uns auf 40 Baht einigten, bezahlte ich, nahm das Kleingeld entgegen und zog mich zurueck. Kurz danach zaehlte ich mein Bargeld. Gab er mir tatsaechlch 400 Baht zu wenig Rueckgeld? Schon moeglich bei den aehnlich aussehnden 100'er und 500'er Banknoten. Ich lief zurueck und machte ihn auf den Irrtum aufmerksam. Er hingegen behauptete, es herrsche kein Missverstaendnis vor. Zeigte mir sowohl irgend eine Buchfuehrung als auch den Kassenbetrag. Ich glaubte jedoch an einen Beschiss. Ohne viel zu ueberlegen, begann ich lauthals auszurufen. Dadurch streckte er mir die bezahlte Summe entgegen und gab mir zu verstehen, ich soll verschwinden. Weil aber die Dunkelheit schon hereingebrochen und der Schlafplatz eingerichtet war, entschuldigte ich mich und wurde so fuer die eine Nacht geduldet. Nachdem ich mich beruhigte, rechnete ich die letzten paar Ausgaben zusammen. Das Resultat: ich war im Unrecht. Schlechtes Gewissen und grosses Entschuldigen war dann erst einmal angesagt. Freunde wurden wir trotzdem nicht.

Am darauffolgenden Abend befand ich mich in Rattaphum, auf der Suche nach einer Unterkunft, als mir ein etwa 60 jaehriges Ehepaar ihr offenes Gartenhaeuschen zum uebernachten anboten. Zusaetzlich luden sie mich noch zum Abendessen und Fruehstueck ein. Zum Glueck befand sich der Boden des Haeuschen etwa einen halben Meter ueber der Erde. Ansonsten waere ich nicht trocken erwacht. Denn wegen starkem Regen, sah ich mich ploetzlich von einem knoecheltiefen See umgeben.
Am naechsten Morgen startete die Fahrt zur Westkueste, nach Satun. Gutes Wetter, Rueckenwind, wenig Verkehr und wunderschoene Natur machten die Reise sehr angenehm.
Ueber die etwas huegelige Landschaft, flitzte ich auf meinem Fahrrad mit einem ungewohnt hohem Tempo. Dazu noch gute Musik in den Ohren. An einem solchen Tage fuehle ich mich extrem frei. Fliegen kann nicht viel schoener sein.

In Satun fand ich ein guenstiges Bungalow (etwa 6 CHF/Nacht).
Da es sich ausserhalb der Stadt, in der Natur, nahe eines ueberfluteten Flusses befindet, steht das Haeuschen in einem temporaeren See. Da gebaut auf Saeulen, befindet sich der Fussboden noch etwas ueber dem knietiefen Wasser.
Da es nur eine Tagesreise bis nach Malaysia ist, das thailaendische Visa erst am 17.11.2009 endet, es mir hier gut gefaellt, verweile ich einige Tage hier.
Vielleicht triff ich wieder auf Gabriel und Kyoko. Ansonsten gibt's ein Wiedersehen in Malaysia.