Mittwoch, 30. Dezember 2009

Ende der dritten Fahrradreise

Am Nachmittag, als ich Melaka verliess, erreichte ich Muar, wo ich zwei Tage bei einer Malaysischen Familie wohnen durfte.

Wie so viele Menschen in Malaysia, haben auch sie ihre Wurzeln in China.
Die Malaysische Bevoelkerung besteht aus etwa 25% Chinesen. 54% sind Malay, 7.5% Inder, 11.8% Ureinwohner und 1.7% Andere.

Die folgenden zwei Naechte durfte ich mein Nachtlager in einer Huenerfarm (bei Senggarang) und danach bei einem Chinesischen Tempel (in Kampung Ulu Choh) aufschlagen.
Die Aufpasser des Tempels wollten mich zuerst nicht uebernachten lassen. Sie haben nicht die Vollmacht mir die E
rlaubnis zu erteilen.
Da ich zu erschoepft war um weitere 35 km bis nach Johor Bahru zu fahren, liess ich mich nicht so schnell abweisen. Ich bat sie, die verantwortliche Person anzurufen.Wenige Minuten spaeter, zeigte man mir einen unbenutzten Saal wo ich fuer eine Nacht bleiben durfte. Kurz spaeter winkte mich eine Person zu sich. Es stellte sich heraus, es war das Oberhaupt der Gruppe die den Tempel vertreten.
Dieser freundliche Herr erzaehlte mir, er habe mich einige Stunden zuvor auf dem Fahrrad gesehen. Etwas spaeter rufte ihn ein Kollege an um zu fragen, ob ein Radfahrer beim Tempel uebernachten darf.

“Herzlich willkommen” sagte er und erklaerte mir, dass ein drei taegiges Festival im gange sei. Ich soll mir das Karaoke nicht entgehen lassen.
Auf dem Gelaende des Tempels befindet sich eine Buehne. Auf dieser zeigten nun professionelle Karaokesaenger, waehrend zwei Stunden, ihre Show.

Die Lautsprecher waren ohrenbetaeubend laut und die Kleider der Saengerinnen eng und kurz.
Dem Oberhaupt des Tempels schien es zu gefallen. Vor allem mit kuehlem Bier in der Hand. Ich wusste ja, dass
Chinesen Karaoke und Bier lieben. Haette trotzdem einen solchen Anlass nie in einer Tempelanlage erwartet.
Kaum eine Minuten nach dem letzten Lied, waren keine Zuschauer mehr auszumachen.
Niemand, wirklich niemand, wollte sich das anschliessende traditionelle Theater ansehen.

Tags darauf traf ich in Johor Bahru ein. Nach zwei Tagen bei einem Mitglied vom hospitalityclub, wechselte ich meine Unterkunft zu einer Kollegin (von couchsurfing).
Da sie mich bereits beim letzten Besuch dieser Stadt beherbergte, wusste ich, sie hat einen Platz fuer mein Fahrrad.
Denn durch Singapur (Nachbarstadt von Johor Bahru) wollte ich nicht per Fahrrad.

Mein Transportmittel, waehrend den letzten vier Monaten, liess ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurueck.
Je laenger ich auf diesem Rad reiste desto besser fuhr es und hatte weniger Komplikationen.
Auch bereitete es mir noch immer Spass, auf dem Fahrrad durch Suedostasien zu fahren.
Andererseits muss ich mir nun nicht mehr taeglich ueberlegen, wo ich einen Schlafplatz finden kann. Die Regensaison in Malaysia zwang mich immer wieder zu Pausen. Campieren im Regen war auch nicht sehr amuesant. Musste doch das Zelt immer wieder trocknen, sonst entsteht Schimmel.

Im Bus ging es dann nach Singapur. Hier darf ich wieder auf der Yacht von Marie-Louise wohnen. Sie lernte ich im Maerz 2009 in Malaysia kennen (siehe Blogeintrag: Maerz 2009)
Damals sprachen wir
ueber die Fahrt mit ihrem Segelboot von Asien nach Afrika und Amerika. Nun ist es aber sehr ungewiss, ob und wann diese Reise statt finden wird.
Im April 2010 ist aber ein Segeltrip nach Borneo geplant.
Ob ich dann an Bord sein werde, kann ich noch nicht sagen.

Am letzten Tag des Jahres 2009 flog ich nach Indonesien. Werde mir nun hier Gedanken machen, was ich als naechstes tun moechte.

Wuensche allen noch ein positives 2010 und gute Gesundheit!

Ich verbrachte den Silvester bei Freunden in Solo (Java, Indonesien)




P.S.
Mittlerweile ist Gabriel und Kyoko in Australien angekommen.
Ihre Reise kann weiterhin online verfolgt werden: www.worldtripkyokogab.blogspot.com