Montag, 25. Januar 2010

Ausfluege, Jobsuche, Freunde, Freundin

Das Neujahr sowie die Geburtstage meines Freundes von Solo (Ariy) und seiner Schwester (Dhanik) wurden so gut wie nicht gefeiert. Sind ja auch nur Tage wie alle anderen.

Mit einem grossen Teil dieser Familie (Total 1o Geschwister)
machten wir einen Tagesausflug an den Strand, nahe Yogyakarta.
Der Strand: viele Leute schwimmen in ihren Kleidern (Bsp. Jeans und T-Shirt), ueberall ist Abfall zu sehen, aus Lautsprechern droehnt ohrenbetaeubende Musik, diverse Haendeler verkaufen Drachen, Getraenke oder Snacks und Kutschen fahren Touristen (meistens lokale Wochenendgaeste) den Strand rauf und runter.

An einem anderen Tag wurde ich von Ariy zu einem River Rafting Trip eingeladen. Zur Feier seiner Kuendigung organisierte er diesen Ausflug mit Freunden.
Er kuendete seine Anstellung bei einem lokalen Tagblatt, weil er mit der Geschaeftsfuehrung nicht mehr gleicher Meinung ist.
Er studierte Journalismus und arbeitete am Ende als Editor bei der Zeitung.
Das Verlassen dieser Firma ist ein sehr mutiger Entscheid.
Mit einem Monatslohn von umgerechnet etwa 330 CHF verdiente er sehr gut. Nicht sicher ob er wieder eine Anstellung mit diesem Gehalt finden wird.

Vor kurzem bewarb er sich um einen Auftrag bei einem Verlag von Reisefuehrern. Aus mehreren Bewerbern entschied sich diese Firma fuer fuenf Personen, welchen sie hoechstens 500 USD zur Verfuegung stellen, um eine Reise mit diesem Budget zu unternehmen. 500 USD oder weniger fuer Transport, Unterkunft, Essen, einfach alles.
So wird er demnaechst, fuer etwa 10 Tage, nach China reisen und seinen Trip dokumentieren. Hernach publiziert der Verleger seine Arbeit in einem Reisefuehrer. Hoffentlich ist dies sein erster Schritt zu seinem Traum.
Der Traum vom Reisen und Schreiben.

Einer seiner Berufskollege durfte ich an einem Fussballspiel, der zweit hoechsten Spielklasse, begleiten. War interessant, einmal ein Fussballmatch aus der Sicht eines Reporters zu erleben. Ich folgte ihr zum Interview mit dem Klub Manager und zur anschliessender Pressekonferenz.

Nach zehn Tagen in Solo fuhr ich per Zug ins 50km entfernte Yogyakarta. Hier besuchte ich fuer einige Tage Andri. Auch ihn kenne ich vom letzten Besuch in Indonesien.
Zusammen trafen wir unsere gemeinsame Kollegin Erna und zwei ihrer Freunde, fuer einen Ausflug in die Natur.
Noch als Studentin traten sie einem Outdoor Club ihrer Universitaet bei. Dadurch war es ihnen moeglich Material, fuer das Abseilen in einen Krater zum Eingang einer Hoehle, zu besorgen.
Dieser Ort uebertraf meine Erwartungen. Nach etwa 300 Meter spazieren in die Dunkelheit Tauchte ein beleuchteter Felsbroken auf. Kurz darauf sahen wir woher das Licht kam.
Von hoch oben, zwischen belaubten Aesten, gelangten Sonnenstrahlen durch eine Oeffnung in die Hoehle hinein.
Ohne unsere Kletterausruestung gelangten wir zu einem Fluss, etwa 20 Meter unterhalb des im Sonnenlicht stehenden Felsens. Idealer Platz fuer ein Picknick und Schwimmen. Am folgenden Tag musste Erna wieder zurueck zu ihrer Arbeit in Jakarta, die Hauptstadt Indonesiens.
Sie kam nach nur fuer wenige Tage nach Yogyakarta, um den Geburtstag ihres kuerzlich verstorbenen Vaters zu zelebrieren.
Ich veweilte noch einige Tage in dieser Stadt. Erhoffte mir eine Anstellung in einer Fremdsprachschuel in Solo oder Yogyakarta zu finden. Moechte gerne mehrere Monate hier arbeiten und mehr von Indonesien kennen lernen.
Ohne einen positiven Bescheid, reiste ich dann per Zug ins etwa 500 Kilometer westlich gelegen Jakarta, um Erna und ihr aeltere Schwester zu besuchen.
Da in diesem Muslimischen Land Frau und Mann (wenn sie nicht aus derselben Familie stammen) erst nach der Heirat zusammen leben duerfen, bin ich hier ihr Cousin.
Jedoch seit wenigen Tage ist sie, inoffiziell, meine Freundin.
Ich lernte sie vor einem Jahr kennen. Sie war damals meine Gastgeberin in Jakarta.
Von einem Hospitalityclub Mitglied erfuhr ich, dass ich hier in Jakarta die Moeglichkeit habe, in einer Fremdsprachschule zu Unterrichten. In den vergangene Wochen vernahm aber ich immer wieder solche voreiligen Aussagen. Geniesse diese Neuigkeit momentan noch mit Vorsicht.
Bin mir auch noch nicht sicher, ob ich in dieser Grossstadt ueberhaupt laenger bleiben moechte.

Jemand von Couchsurfing verhalf mir zu einem Interview als Sprachlehrer in Palembang, Sumatra (westliche Insel von Java).
Weil ich sowieso dorthin wollte, fliege ich morgen erstmals dorthin und Besuche am Tag darauf diese Fremdsprachschule
Von dort geht's am 29.01.2010 per Flug zurueck nach Kuala Lumpur. Muss ausserhalb Indonesien ein neues Visa beantragen. Diesmal soll es ein Dokument sein, dass bis zu 6 Monate verlaengerbar ist, ohne das Land zu verlassen. Soll mir genug Zeit geben, mehr von Indonesien zu sehen. Dieses Land hat ca. 16'000 Inseln, von denen etwa 6'000 bewohnt sind (Angaben variiren je nach Quelle).

IM ZUG, YOGYAKARTA - JAKARTA