Freitag, 29. April 2011

Unfreiwilliger Aufenthalt in Moskau

Seit etwa einer Woche befinde ich mich nun in der Mongolischen Hauptstadt Ulan Bator.

Der Flug von Zuerich nach Moskau hatte zwar bloss 15 Minuten Verspaetung, nichtsdestotrotz verpasste ich den Anschlussflug in die Mongolei.
Weil das nicht mein Verschulden, sondern das der Fluggesellschaft war, wurde mir ein Ticket fuer einen spaeteren Flug ausgehaendigt.
Dieser fand jedoch 24 Stunden spaeter statt.Ich wollte schon immer einmal einen Upgrade beim Fliegen (von der Economy zur Business Class) und einen Hotelaufenthalt, bezahlt von einer Fluggesellschaft wegen einem verpassten Flug.
Den Upgrade gab es nicht, das Hotel schon.
Nur habe ich mir das etwas mehr wie Ferien und nicht wie Gefaengnis vorgestellt.

Leider war zu diesem Zeitopunkt mein Russland Visa noch nicht gueltig.
Nun musste ich mit einem Minivan auf dem Rollfeld abgeholt und direkt in ein nahe gelegenes Hotel chauffiert werden.
Durch den Hintereingang fuehrte man mich in einen separaten Teil des Gebaeudes, welcher fuer
Personen ohne Russische Aufenthaltserlaubnis benutzt wird.
Dort traf ich auf etwa ein Dutzend weitere gestrandete Flugpassagiere.
Bis man uns fuer den Weiterflug zum Flughafen zurueck transportierte, mussten wir in unseren Zimmern verweilen.
Manchmal laeutete das Telefon um uns mitzuteilen, ob das Essen ins Zimmer gebracht wird oder wir es zusammen einnehmen durften. Selbstverstaendlich in einem Raum, getrennt von den Hotelgaesten mit der Erlaubnis in Russland zu sein.
Keine Ahnung wie Russisches Essen ausserhalb dieses "Hotels" schmeckt. Jedoch das uns servierte Essen, erschein uns allen als Gefaengnisfrass.
Mehr als die zwei 0.6 l Trinwasserflaschen auf dem Zimmer und das Trinken zum Essen erhielt ich nicht. Trotz meinen unzaehligen Telefonanrufen zur Reception und meinen Erklaerunge, dass ich diesen Aufenthalt nicht geplant habe und somit kein Russisches Geld mitbrachte.
Der Trinkwasserspender auf dem Gang funktionierte nicht. Aber das schien mein Problem, nicht das jenige des Managers zu sein.

Einen Tag nach meiner Ankunft am Moskauer Flughafen bestieg ich die Maschine nach Ulan Bator, wo ich auf Gabriel und Kyoko traf.
Die Temperaturen waren angenehmer als erwartet. Dies sollte sich jedoch bald aendern.
Zwei Tage spaeter, in den fruehen Morgenstunden, fielen einige Schneeflocken.
Seitdem wechseln die Temperaturen beinahe jeden zweiten Tag.
Gestern noch ganz angenehm, heute schon wieder Schnee.

Kyokos und Gabriels Paesse sind im Moment noch auf dem Postweg, von der Schweiz in die Mongolei. Diese mussten fuer das Russland Visa nach Bern gesendet werden.
Seit zwei Tagen bin ich wieder im Besitz eines gebrauchten Fahrrades (fuer etwa CHF 50.- vom lokalen Markt). Dieses mache ich zur Zeit startklar fuer die lange Reise nach Kasachstan.

Diese Umstaende halten uns noch einen oder zwei weitere Tage in der Hauptstadt der Mongolei.
Aus Zeitmangel (unser Visa erlaubt uns einen maximalen Aufenthalt von 60 Tagen) werden wir den Zug ins westlich gelegene Erdenet besteigen.
Dies soll uns genuegend Zeit verschaffen, das Land in einem gemuetlichen Tempo zu durchfahren und an dem einen oder anderen schoenen Fleck zu verweilen.