Montag, 5. August 2013

Reisekino Toggenburg: Änderung

Das im Blogeintrag vom 29. Juni 2013 erwähnte
Reisekino Toggenburg hat eine Änderung im Programm zu verkünden:
Anstelle des Vortrages "Abenteuer Dhaulagiri" am Donnerstag den 5. September 2013, wird nun der super spannende Klettervortrag
"20'000 KM KLETTERTRIP, vom nördlichsten zum südlichsten Punkt Europas" gezeigt.

Donnerstag, 25. Juli 2013

Erneuter Visaantrag

Weiterhin helfe ich meinem Vater und konzentriere mich bereits wieder auf den mühseligen Weg, ein Visum für Erna zu erhalten.Obwohl sie bereits beim vergangenem Visum alle Anforderungen erfüllte und pünktlich wieder
ausreiste, muss derselbe langatmige Prozess wiederholt werden.
"Ebenfalls müsse man auch dieses Mal mit einem Rekurs rechnen", so von der Seite des Migrationsamtes.

Wir hoffen, dass es uns durch die Erfahrung des vergangenen Antrags etwas leichter fällt und
wir uns im November (dieses Jahres) wieder sehen werden.

Samstag, 29. Juni 2013

Reisekino Toggenburg 2013

Wie geht´s weiter?

Einerseits werde ich sicher meinem Vater bei der Übernahme des Sportgeschäfts seines Vaters behilflich sein.
Alle Sportartikel und die ganze Inneneinrichtung müssen raus, damit dem Laden einen neuen Anstrich verpasst werden kann.
Anderseits helfe ich auch wieder bei den Vorbereitungen und der Durchführung des Open Air Reisekinos* mit.
*Für mehr Informationen zu den Reisevorträgen in der wundervollen Umgebung des Toggenburgs besuche: www.reisekino-toggenburg.ch

Montag, 24. Juni 2013

Besuch der Freundin

Während der letzten Woche meines Zivildienstes in Zermatt, genoss ich die Gegenwart meiner Freundin. Wie bereits im Blogeintrag vom 13.02.2013 erwähnt, hatte sie zum ersten Mal die Erlaubnis, mich in meinem Heimatland zu besuchen.
Dass einiges für sie neu sein wird habe ich mir bereits gedacht. War dann aber trotzdem sehr überrascht, als ich sie bereits wenige Minuten, nachdem wir uns am Flughafen herzhaft begrüssten, aus den Augen verlor. Es war in einem Einkaufsladen am Bahnhof, wo ich pressierte um einige Zutaten für das Nachtessen einzukaufen, um den wenige Minuten später abfahrende Zug zu erwischen. Rasch ging ich zum Eingang zurück und fand dort Erna, gewappnet mit ihrer Fotokamera,
gemächlich vor dem Gemüseregal stehend, die grossen, saftigen Tomaten im Visier.
An anderen Tagen überraschte sie mich mit ihrem grossen Interesse Hühner, schwarz-weisse Schafe oder hellhäutige Bauarbeiter zu fotografieren.
Nicht dass es keine Tomaten, Hühner, Schafe oder hellhäutige Menschen in Indonesien gib, jedoch haben wir hier Tomaten ohne runde Form (Fleischtomaten), Bio-Freilandhühner die kräftig, nicht mager, herum stolzieren und Europäer die auf dem Bau arbeiten.


Zusammen reisten wir viel umher und besuchten Freunde. In Belgien eine alte Freundin aus ihrer Studentenzeit, in Ungran eine ehemalige Arbeitskollegin und in der Schweiz Freunde und Verwandte von mir. Es war eine schöne und interessante Zeit. Aber auch etwas stressig wegen den vielen Besuchen und Ausflügen. Die eineinhalb Monate gingen im nu vorbei und sie befindet sich bereits wieder zurück in Indonesien

Freitag, 22. März 2013

Zivildienst in Zermatt

Die Zeit zwischen Mitte Februar bis Mitte Mai dieses Jahres, verbringe ich in einer Jugendherberge in Zermatt. Absolviere hier einen weiteren Zivildienst.
Meine Arbeiten gehen von Schneeschaufeln über Geschirrspülen, Bodenreinigung, kleineren Reparaturen bis hin zum Betreiben einer kleinen Schnee-Bar an Wochenenden.

Neben der eindrucksvollen Präsenz des Matterhorns, erheitert mich das Wetter hier, in der Höhe von ungefähr 1'600 m ü. M. zutiefst. Des Öfteren herrschen Sonnenschein und blauer Himmel. Nur dann und wann tauchen dunkle Wolken auf und verursachen Schneefall.
Ebenfalls die Aussicht von den Gipfeln, von denen einige ganz einfach mit Gondeln, Skiliften oder der Gornergratbahn zu erreichen sind, gestaltet den Aufenthalt hier sehr interessant (siehe rechts, Fotoalbum).
Die Umgebung hier ist mit dutzenden Viertausendern und diversen Gletschern geschmückt.
 

Ein negativer Aspekt ist die weltweite Berühmtheit Zermatts.
Beim Bahnhof beginnt eine Einkaufsstrasse die mich an einen Themenpark erinnert.
Es erscheint künstlich, absichtlich für die unzählig heraufströmenden Touristen hingestellt.
Sogar eine der berühmten Fastfoodketten findet sich in diesem Alpendorf.
Immerhin versuchen viele Bauherren, den traditionellen Baustil zu kopieren. Für manche der neueren Häuser,
wurden alte Heuschober demontiert, um mit dessen Holzbretter die Fassaden der Neubauten traditionell erscheinen zu lassen.
Schlendert man ein bisschen abseits der erwähnten Bahnhofstrasse, vermag man noch Strässchen mit original-traditionellen Häuschen zu sehen.

Mittwoch, 13. Februar 2013

Eine erfreuliche Nachricht

Gestern befand sich ein Schreiben des Bundesamtes für Migration im Briefkasten, in dem unter anderem folgendes zu lesen war:
"Nach Prüfung der uns zur Verfügung stehenden Unterlagen erachten wir die Voraussetzun-
gen zur Erteilung des beantragten Visums als erfüllt. In Gutheissung Ihrer Einsprache haben
wir daher die schweizerische Auslandvertretung in Jakarta auf elektronischem Weg ermäch-
tigt, den nachgesuchten Sichtvermerk auszustellen."

Das Rekursverfahren dauerte ungefähr zwei Monate. Dabei wanderten die eingereichten Dokumente durch mehrere Büros.
Von Jakarta nach Bern, zum Bundesamt für Migration (BFM). Danach nach St. Gallen zum Migrationsamt von wo uns eine Verpflichtungserklärung (ehemals Garantieerklärung) und ein mehrseitiger Fragebogen zugesandt wurde. Mit beiden Formularen ausgefüllt und der letzten Steuererklärung des Sponsors (in diesem Falle mein Vater), musste der Gang zur Wohngemeinde in Angriff genommen werden.
Dort musste dann noch das Betreibungsregister des Sponsors für Sfr. 50.- ausgedruckt werden, bevor diese Papiere den Weg zurück nach St. Gallen machen konnten.
Kurz danach erhielt das BFM in Bern wieder Post vom Migrationsamt St. Gallen um den Entscheid des Rekurses zu fällen und den Sponsor der Antragstellerin sowie die Schweizer Botschaft in Jakarta darüber zu informieren.
Die Antragstellerin darf nun wiederholt ein Visaantragsformular ausfüllen und zusammen mit nochmals zwei Passfotos, je einer Kopie der Reiseversicherung sowie des Flugtickets und ihrem Pass zur Botschaft fahren (muss nicht persönlich vorbei geh'n). Dann geht's noch bis maximal drei Tage und das lang ersehnte Visum wird sich endlich im Pass befinden.

Mitte dieses Jahres wird sie dann für 42 Tage die Erlaubnis haben, sich in der Schweiz, und den anderen Ländern im Schengenraum, aufzuhalten.

Freitag, 18. Januar 2013

Rückreise

Die letzten drei Tage vor meiner Rückreise, genossen Erna und ich in einer gemütlichen Unterkunft im touristischen Stadtteil Prawirotaman.
Am dritten Tag noch ein letztes gemeinsames Frühstück bei Sonnenschein und tropischen Temperaturen bevor es dann auf meine mehr als 24 Stunden lange Reise in die winterliche Schweiz ging. Über Jakarta und Abu Dhabi erreichte ich gestern in der Früh Genf und kurze Zeit später das in minus Temperatur liegende Bern.

Wie bereits früher erwähnt, konnte mich Erna auf dieser Reise nicht begleiten. Der Rekursprozess ihres abgelehnten Visaantrages ist zur Zeit noch im Gange.

1-Zimmer Wohnung in Indonesien

Nicht ungewöhnlich für eine alleinstehende Person in Indonesien ist das Wohnen in einem Kos, einer 1-Zimmerwohnung.
Das untenstehenden Video zeigt einen solch kleinen Wohnraum, für welchen Ariy ungefähr CHF 50.- Monatsmiete bezahlt.

Donnerstag, 10. Januar 2013

Machtausuebung und Ernas Wohnung

Machtmissbrauch von Staatsangestellten
Nach drei Arbeitstagen befand ich mich wieder im Immigrations Buero.
Nicht wie erwartet erhielt ich den Pass mit dem Visa sofort, sondern musste von einem Schalter zum naechsten rennen. Zuerst erhielt ich die, beim letzten Besuch abgegebene, Antragsmappe mit allen Unterlagen in die Haende gedrueckt. Damit musste ich zu einem Schalter um die Visakosten zu bezahlen. Nach ungefaehr 10 Minuten war das erledigt. Zurueck beim ersten Schalter hiess es, ich kann nach einigen Stunden wieder vorbei kommen um dann den Pass mit der verlaengerten Aufenthaltsbewilligung entgegen zu nehmen. Sehr erstaunt und etwas genervt fragte ich die Sachbearebeiterin, was zum Teufel sie in den vergangenen drei Tagen gemacht habe?
“Es erscheint mir, dass drei Tage lang nichts mit meinen Unterlagen geschehen ist und der Verlaengerungsantrag erst jetzt bearbeitet wird”, sagte ich. Vielmehr als: “Heute um 14:00 Uhr koennen sie den Pass abholen” erhielt ich nicht als Antwort.
Etwas spaeter versuchte mir ein hoeher positioniert scheinender Herr zu erklaeren, dass meine Daten zuerst an eine Abteilung in der Hauptstadt zur Ueberpruefung  uebermittelt werden mussten. Darum diese drei Tage Wartezeit. Mir war noch immer nicht klar, weshalb ich nun beim Abholtermin nochmals einige Stunden auf den Stempel im Pass warten musste. Dieser Mann bemerkte dann noch beilaeufig, dass ich vielleicht bei der letzten Verlaengerung (in Bandung, etwa zwei Jahre frueher) mehr bezahlt habe (Schmiergeld) und darum die Verlaengerung sofort erhielt. Leider kann ich mich nicht mehr so genau erinnern.
Ferner, als mich dieser Mann nach dem Grund meines Verlaengerungsantrages befragte und wozu ich es so eilig hab’, beruhigte ich mich, beantwortete brav seine Fragen und entschuldigte mich fuer mein grobes Verhalten .
Innerlich war ich jedoch noch immer genervt. Allerdings aus Furcht er koennte mir die Verlaengerung  verweigern, machte ich gute Miene zum schlechten Spiel. Kurz darauf uebergab er mir meinen Pass mit dem gewuenschten Stempel.

Erna erklaerte mir, solche Machtausuebungen von Staatsangestellten sei hier ganz normal.
Des weiteren erzaehlte sie mir von einem Vorfall den sie waehrend einer Bussfahrt erlebte.
Damals stand ihr Bus links neben einem Pkw vor einer roten Verkehrsampel. Als diese auf gruen schaltete, startete der Bus durch und bog vor dem Auto, das geradeaus fahren wollte, nach rechts ab.
Bei der naechsten Lichtsignalanlage wollte der Busfahrer gerade anfahren, als ploetzlich der zuvor erwaehnte Wagen den Reisebus ueberholte und sich quer in die Strasse stellte. Der Fahrer des Personenwagens stieg aus und forderte den Busfahrer auf, die Fahrerkabine zu verlassen. Als er sich weigerte und verbluefft nach dem Grund fragte, stieg der wutenbrannte Mann in den Bus, stellte sich vor den Fahrer hin und sagte etwas, das Erna nicht klar hoeren konnte.  Dann schlug er dem Buschauffeur mitten ins Gesicht und schrie: “Ich rate dir auf der Hut zu sein, wenn du naechstes Mal meinen Ort durchfaehrst”. Der geschlagene Fahrer entschuldigte sich und beugte sich mehrmals unterwuerfig.  Erna meinte weiter, mit “meinen Ort” war ein nahe liegender Armeestuetzpunkt gemeint, wo diese agressive Person arbeiten soll.

Ernas Haus
Wenn ich mich nicht gerade von Staatsangestellten nerven lasse, dann verbringe ich viel Zeit in Ernas Familienhaus. Es handelt sich um ein zweistoeckiges Gebaeude direkt an einer sehr verkehrsreichen Strasse.
Im Erdgeschoss gibt es drei kleine Geschaefte:
Ein Kleidergeschaeft mit trendigen Klamotten aus der Hauptstadt, teilzeitlich gefuehrt von der aeltesten Schwester.
Ein Motorbike An- und Verkauf Shop, geleited vom Onkel.
Das dritte Ladenabteil wurde vor kurzem an eine Bank vermietet.

Hinter dem Motorradgeschaeft befindet sich des Onkels Wohnung in welcher ebenfalls eine Haushaltshelferin lebt.
Keine Tuere, keine Wand trennt  seinen Wohnraum von einem Aussenbereich wo er Fische zuechtet, kleinere Baeume gedeihen laesst und Singvoegel in hoelzernen Kaefigen haelt.

Im oberen Stock ist die Wohnug in der Erna lebt. Sie besteht aus einem Balkon geschmueckt mit dutzenden Topfpflanzen, einem WC mit Dusche, zwei Schlafzimmern und dem Wohnraum genutzt als Ess-, Komputer- und TV-Bereich.
Im einen Schlafzimmer uebernachtet einer ihrer Schwester mit Ehemann und einem 9 jaehrigen Sohn.
Im zweiten Zimmer sind vier Personen auf Matratzen am Fussboden beherbergt (inklusive mir). Zwischen Weihnacht und Neujahr leisteten uns noch zwei Leute zusaetzlich Gesellschaft.
Obwohl es mir hier gefaellt, bin ich trotzdem sehr froh, wenn Erna und ich einen kurzen Tages- oder Zweitagestrip unternehemen.
Manchmal ist es schwierig zu kommunizieren, dass wir lieber zu zweit und nicht mit Familienangehoerigen weg wollen. In Ihrer Kultur ist es normal, dass ein unverheiratetes Paar nicht alleine verreist.
Nichtsdestotrotz verbrachten wir letzte Woche zwei Tage in den “Bergen” bei Tawangmangu.
Vermutlich waren es die Huegel, Waelder und ein Klima wie bei uns im Sommer, welches mich in eine melancholische Stimmung versetzte. Ich glaube, ich hatte ein bisschen Heimweh.

Nur noch wenige Tage, bis am 16.01.2013, und ich bin bereits wieder auf dem Heimweg zurueck in die Schweiz.