Montag, 2. November 2009

Unglaubliche Gatfreundschaft

Anstelle in Chumphon trennten sich Gabriel/Kyokos und mein Weg drei Tagesfahrten spaeter in Phunphin (13 km westlich von Suratthani).
Dieser Entscheid ergab sich weil:
Ich noch laenger ihre Gesellschaft geniessen wollte:-) im Suedosten die Strasse nicht direkt an der Kueste entlang fuehrt und dort scheinbar der starke Regen sowie Wind des Monsuns herrschte.
Wesshalb sich unsere Wege voruebergehend ueberhaupt trennten?
Sie moechten gerne Zeit in Krabi und auf den nahe gelgenen Inseln verbringen.
Das kann bedeuten, dass sie das Visa verlaengern oder teilweise den Bus/Zug nehmen muessen.
Mir hingegen genuegen die Straende auf dem Festland und tauchen moechte ich nicht, lieber an der Ostkueste nach Malaysia radeln.

Noch in Chumphon musste eine neue Fahrradkette als auch einen Zahnkranz an mein Fahrrad montiert werden. Doch die Leute der drei vorhandenen Fahrradgeschafter machten es mir nicht einfach. Beim Ersten liess ich die Kette ersetzen, den Zahnkranz hatte er nicht im Lager.
Der zweite wollte den doppelten Betrag wie der Dritte. Der Dritte wollte mir klar machen, ich brauche auch noch eine neue Kette. Dies nachdem der erste Ladenbesitzer die Alte schon ersetzt hatte.

Mit dem schlussendlich reparierten Fahrrad ging's dann weiter suedwaerts.
Am folgenden Abend stand die Daemmerung kurz bevor.
Schon seit mindestens einer Stunde hofften wir auf einen gemuetlichen Standort zum uebernachten. Ausserhalb jeglicher groesseren Ortschaft (bei Suan Hin) entdeckten wir ploetzlich einen kleinen Polizeiposten, welcher auch als Touristen Information dienen soll.
Die Tueren zu dessem Waschraum standen offen und im Hintergrund erblickten wir ein Schulhaus zuzueglich einen kleinen Dorfladen. Super Uebernachtungsplatz.
Als wir die wenigen Leute in der Nachbarschaft um Erlaubnis fragten, wurden wir willkommen geheissen plus zu einem fuenf Tage dauerndem Abdankungsfest fuer's Nachtessen und Fruehstueck eingeladen.
Tags darauf fuhren wir, wohl genaehrt, nach Tha Chana um Kyokos Probleme mit den Fahrradbremsen zu loesen. Der kaum bemerkbare Fahrradladen war zwar offen, jedoch die Besitzerin befand sich zur Zeit in Singapur.
Gluecklicherweise waren einige ihrer hilfsbereiten Freunde vor Ort. Sie wollten uns helfen und wechselten so beide Bremsvorrichtungen kurzerhand aus. Da die Neuen nicht passten, aenderten sie alles wieder zum Urspruenglichen Zustand zurueck.
Fuer die etwa drei stuendige Arbeit wollten sie keine Bezahlung. Sogar das von uns offerierte Bier nahmen sie nur wiederwillig an. Zusaetzlich organisierten sie uns einen Schlafplatz im nahe gelegenen Tempel, bezahlten uns Nacht- und Morgenessen. Eigentlich war die Idee, dass wir sie zu den Mahlzeiten einladen. Aber das war nicht moeglich. So wollte Gabriel dann einen Strand Volleyball aus einem ihrer Geschaefte kaufen. Sogar diesen wollten sie uns schenken.
Nur mit unseren Worten"nimm das Geld, dies ist geschaeftlich" wollte sie wenigstens die Haelfte des Preises annehmen. Am Ende konnten wir trotzdem den vollen Preis bezahlen.

Die Gastfreundschaft ausserhalb der touristen Orten ist einfach unglaublich.
Schon einige Tage zuvor wurden wir, vor einem Dorfladen, von einem ehemaligen Gasthausbesitzer zum Nachtessen und Uebernachten eingeladen.
Allerdings nicht nur Einheimische sind so gastlich.
Gestern begegnete mir ein Amerikaner auf seinem Fahrrad. Er arbeite im 10 km entfernte Nakhon Si Thammarat als Lehrer. Auf meine Frage ob er weiss wo ich kampieren kann, offerierte er mir einen Platz bei seinen amerikanischen Freunden (er selber wohnt im Hotel).
Scheinen alles gute Leute zu sein. Ich kann bleiben so lange es mir gefaellt. Heute mal ausgespannt. Diesen Abend soll noch ein kleines Fest statt finden.
In diesem Falle werde ich wohl auch Morgen nicht auf's Fahrrad steigen.