Samstag, 12. Januar 2019

Im Zug durch Thailand

Aranyaprathet, heisst die Ortschaft ennet der Landesgrenze. Bevor es im Zug weiter nach Bangkok ging, übernachteten wir eine Nacht in diesem Ort. So konnten wir nach dem Ausschlafen gemächlich am Bahnschalter die Tickets kaufen und etwas Essen. Die Fahrkarten werden nur am Reisetag verkauft (ungefähr 1.5 Stunden vor Abfahrt) und kosten für die gut knapp sechs Stunden Fahrt (255 km ) Sfr. 1.50/Passagier. Kühlanlagen existieren keine, dafür Ventilatoren und ein höchst willkommener Wind der durch geöffnete Fenster und Türen bläst.
Wie erwartet war sehr angenehm mit den Thailändern im Zug zu reisen. Alle hielten sich ans Rauchverbot, niemand brüllte herum und jeder der etwas im Telefon anhörte benutzte Kopfhörer.
Erna und ich besuchten die Thailand und Bangkok nicht zum ersten Mal. Somit war es uns angenehm eine Unterkunft am Rande der Stadt, fernab von Touristenspots, zu beziehen und vier Tage auszuruhen. Nur an einem Abend verliessen wir die nahe Umgebung um eine Freundin zum Nachtessen zu besuchen.
Für etwa Sfr. 20.-/Nacht wohnten wir in einer kleinen 2- Zimmerwohnung im 24. Stockwerk. Insgesamt gibt es in diesem Wohnhaus 990 kleine Wohnungen.
Von Bangkok ging es direkt auf die Insel Penang in Malaysia. Im kürzlich neu angeschaffenen Nachtzug Nr. 31 verbrachten wir eine sehr komfortable Nacht im 2. Klass Schlafwagen.
Ausgeruht erreichten wir früh genug Hat Yai um noch Fahrkarten für den 7:30 Uhr Zug an die Grenze zu erwerben. Nach einer knappen Stunde Zugfahrt standen wir an der Grenze und wurden rasch aus Thailand ausgestempelt.
Nach wenigen Metern standen wir bereits vor den malaysischen Migrationsschaltern, die noch geschlossen waren. Nach geschätzten 5 Minuten öffneten die gleichen Beamten, die uns aus Thailand ausreisen liessen, die Schalter vor uns und trugen den Einreisestempel für Malaysia in die Reisepässe ein.
Das Zugticket für Butterworth, von wo die Fähre nach Georgtown auf Penang ablegt, konnte mit Thai Baht oder in der malaysischen Währung Ringitt gekauft werden. Ein älterer Herr am Bahnhof bot uns dann auch noch einen guten Wechselkurs für unsere restlichen Thai Baht an. Bis jetzt überzeugte uns die Wechselkurse an den Landesgrenzen, angeboten von irgend welchen Personen, ausnahmalos. Ist ja auch schlau einen guten Kurs anzubieten, so können sie die Währungen am Tag mehrmals bei Touristen hin und her wechseln und mehrmals kleine Gewinne erziehlen.

Besser man geht nochmals kurz aufs WC bevor man in den Regionalzug nach Butterworth einsteigt. Während der fast zweistündigen Reise steht keine Toillete zur Verfügung.
In Butterworth waren es nur wenige hundert Meter vom Bahnhof zum Fährenterminal, von wo im 20 Minutentakt eine Autofähre Passagiere auf die bloss 3 Kilometer entfernte Insel bringt.

Infos zu Zugfahrten in Thailand, Malaysia und anderen Ländern
www.train36.com oder www.seat61.com

Fahrplan der Eastern Line, Thailand
Eastern Line, Thailand. Time scheduleEastern Line, Thailand. Time schedule
Fahrkosten- und Distanztabelle, Thailand
Von
Nach
Verkehrsmittel
*Preis in CHF
**Distanz in km
Aranyaprathet (Grenze)
Aranyaprathet Bhf.
Pickup "Bus"
1
5
Aranyaprathet
Bangkok
Regionalzug, 3. Klasse
3
255
Bangkok
Hat Yai
Nachtzug, 2. Klass Schlafwagen
65
940
Hat Yai
Padang Besar
Regionalzug
3,5
40
 
 
Total
CHF 72,50
1'240 km
*Preis für 2 Pers.
**Ungefähre Distanz

Donnerstag, 10. Januar 2019

Motorradlärm: China und Vietnam im Vergleich

Motorräder, Vietnam

Elektro Motorräder, China

Mittwoch, 9. Januar 2019

Kambodscha im Schnelldurchlauf

Der Bus von Ho Chi Minh City in die kambodschanische Hauptstadt Phnom Penh machte auf uns den Eindruck eines Schmuggeltransporter, der eine gut handvoll Passagiere zur Tarnung mitnahm.
Unsere gebuchte Sitzreihe Nummer 5 existierte nur theoretisch. Praktisch sah es im Bus so aus, dass die ersten vier Reihen den insgesammt acht Fahrgästen zur freien Auswahl stand, der ganze Raum dahinter war bis unters Dach mit Ware vollgepackt.
Kurze Zeit, nach der etwa einer Stunde verspäteten Abfahrt, wurden während einem kurzen Halt am Strassenrand auch noch die Gepäckräume mit dutzenden von weissen plastik Kübeln beladen. Ebenfalls die Stufen von der Eingangstüre bis zum Passagierbereich stapelten die Helfer des Busfahrers mit diesen weissen Behältern zu. Vermutlich überbeladen, rollte nun unser Transportmittel mit maximal 70 kmh über den Asphalt in Richtung Grenze. Nach etwa einer Stunde sammelte einer von zwei Busbegleiter alle Reisepässe ein und wollte 35 USD per Person um später die Visumgebühr zu begleichen. Wir kannten den offiziellen Preis von 30 USD und lehnten Hilfe dankend ab. Nichtsdestotrotz füllte er die Ein-/Ausreisekarte für uns alle aus und zeigte an der Grenze wo wir das Visum bezahlen müssen. Hatten wir unsere Visumsticker in den Reisepässen, sammelte er die Reisedokumente wiederum ein, um damit für zirka fünf Minuten zu verschwinden. Eine Person nach dem Anderen wurde dann aufgerufen, die mit dem Einreisestempel versehenen Pässe zu fassen und die Grenze nach Kambodscha zu übertreten.

Zurück im Bus ging die Fahrt weiter, entlang grossflächigen Reissfelder gesäumt von hochgewachsenen Palmen.
In Phnom Pemh fanden wir eine Unterkunft die bloss noch für diese eine Nacht verfügbare Zimmer hatte. So entschieden wir uns spontan, direkt an der Reception zwei Bustickets, mit dem Ziel Sieam Reap, für den kommenden Morgen zu kaufen. Wir bezahlten zwar das doppelte (15 USD/Person) des eigentlichen Fahrpreises, dafür konnten die Fahrkarten in der Unterkunft reserviert werden und der Transport zur Bushaltestelle sowie späterer Abholdienst vom Ankunftsort zum Hostel war gewährleistet.
Wie sehr sich Phnom Penh seit meinem letzten Besuch in Kambodscha, vor knapp zehn Jahren, veränderte konnte ich wegen des kurzen Aufenthaltes nur schlecht beurteilen. Sicherlich kamen mir die in die Höhe ragenden modernen Hochhäuser unbekannt vor.

Öffentliches Gymnastik in Phnom Penh

In Siem Reap war die Veränderung hingegen klar wahrzunehmen. Während der Busfahrt meinte ich noch zu Erna: "Damals gab es ein kleines Restaurant mit leckeren Curry Gerichten. Hoffentlich existiert es noch und mir gelingt es den Ort wieder zu finden. Denn das überall anzutreffende Essen aus grossen Kochtöpfen besteht in etwa aus den immer gleichen Gerichten, was rasch verleiden kann". Noch während der Bus durch Siem Reap kurvte erkannte ich, an abwechslungsreichen Mahlzeiten sollte es nun definitiv nicht mehr mangeln.
Unzählige moderne Restaurants, Fastfoodketten und Bars zeichnen nun das Stadtzentrum. Gab es vor zehn Jahren noch eine überschaubare Anzahl von Orten wo sich Lokale und Touristen für ein kühles Bier trafen, findet sie nun eine sogenannte Barstreet vor - vergleichbar mit der berühmten Khaosan Road in Bangkok. Gleichfalls wurde vor nicht allzulanger Zeit ein Nightmarket aus dem Boden gestampft.
Das der wenige Kilometer entfernte Angkor Wat viele Gäste anzieht wusste ich, dass sich Siem Reap jedoch so sehr veränderte und von dermassen vielen Touristen durchflutet war, zerrütete einerseits meine Erinnerung an eine entspannte Zeit in einer Ortschaft wo Schlaglöcher im Stadtzentrum keine seltenheit darstellten, andererseits erfreute mich der Anblick, dass nun viel mehr Kambodschaner Arbeit haben und vom Massentourismus profitieren können. Ob die Preiserhöhung des Eintritts zum Angkor Wat und Umgebung von 20 USD auf nun 37 USD , ebenfalls der breiten Bevölkerung zu gute kommt, mag ich zu bezweifeln. 2 USD je Ticket sollen immerhin in den Kantha Bopha Kinderspital Fond fliessen.

Der zweite Tag unseres Aufenthaltes in Siem Reap erwartete uns mit Sonnenschein und stahlblauem Himmel. Diesen prächtigen Tag nutzen wir um auf Fahrräder Angkor Wat, und einige der vielen Jahrhunderte alten Tempelruinen in dessen Umgebung, zu erkunden.
Tags darauf, früh Morgens um 06:00 Uhr, sassen wir schon wieder in einem Minivan nach Poipet, dem Grenzort zu Thailand.
Bei Ankunftszeit stand der Stundenzeiger auf etwa 09:00 Uhr.
Ausgestempelt aus Kambodscha waren wir in Windeseile. Nach den wenigen hundert Metern durch neutrales Terrain (bei Thailändern und Kambodschanern sehr beliebt wegen den hier anzutreffenden Casinos die bei ihnen im Land verboten sind) mussten wir doch beinahe zwei Stunden in der Warteschlange stehen. Nicht etwa weil sehr viele Leute auf den Einlass nach Thailand warteten, vielmehr weil bloss drei, später nur noch zwei, Grenzbeamte zur Arbeit eingeteilt waren. Arbeitsplätze standen für mindestens acht Leute zur Verfügung.
Bei der Zeit unseres Grenzübertitts (nach gerade einmal vier Tagen in Kambodscha), sahen wir die zurück gelassene Warteschlange schon so sehr angewachsen, dass die neu eintreffenden Leute sehr wahrscheinlich bis zu drei Stunden anstehen mussten.

Fahrkosten- und Distanztabelle, Kambodscha
Von
Nach
Verkehrsmittel
*Preis in CHF
**Distanz in km
Saigon
Phnom Penh
Bus
18
230
Phnom Penh
Siem Reap
Bus
30
320
Siem Reap
Poipet (Grenzübergang)
Minivan
14
150
 
 
Total
 CHF 62.-
 700 km
*Preis für 2 Pers.
**Ungefähre Distanz