Samstag, 9. Juni 2007

Übernachtung bei einem Asylanten

... nach dem letzten Beitrag fand ich schnell einen Fahrradshop.
Der Händler gab mir einige Teile um das gebrochene Stück zu ersetzen, kostenlos wohlbemerkt!
Irgend etwas passte dann auch. Nun hält es noch immer, aber ich habe es mit Kabelbinder gesichert. So stabil sieht es auch wieder nicht aus.

Nach der Reparatur für ich Richtung Arlbergpass.
Etwas ausserhalb der Stadt lag ein defektes Fahrrad im Gras. Was hat mir da Lukes, der Fahrradreise Erfahrende, mit auf den Weg gegeben?...
Genau, den Tip notwendige Gegenstände von defekten Fahrrädern abzuschrauben.
So machte ich mich an den Gepäckträger.
Kurze Zeit später sah ich jemanden beim Autostopp.
Ich wollte ihm helfen und reparierte für ihn das Rad im Gras.
Ich erfuhr, dass er ein Asylant aus der Ukraine ist er sich freuen würde mich als Gast, in seinem privaten Zimmer, willkommen zu heissen.
Auf dem Weg dorthin wurde mir klar, dass er dies aufrichtig sagte und mich nicht ausrauben, oder des Geldes wegen ausnutzen will.
So ass, trank und übernachtete ich bei ihm.
Er behandelte mich wie ein König.
Ich durfte nicht beim Abwasch helfen, musste sein Bett benutzen, während er auf einem Brett schlief, und durfte ihm nichts schenken.
Da ich nun alle Zeit der Welt habe, machte ich ihm den Vorschlag die vielen Löcher in den Zimmerwänden zu reparieren und sie neu zu malen. Ich würde die Materialkosten übernehmen.
No chance!
"Wenn du schon genügend Zeit hast, dann komm mit mir wandern. Aber nutze sie nicht zum malen." Sagte er mir.
Nicht einmal als ich ihm erklärte, ich würde tausend mal lieber das Zimmer reparieren als zu Fuss auf einen Berg steigen half.
So fuhr ich halt am nächsten Tag den Arlberg hinauf.
Das witzigste an der ganzen Geschichte ist, wir hatten uns am Anfang falsch verstanden.
Ich wollte ihm helfen von A nach B zu gelangen, er dachte ich brauche seine Hilfe um das Fahrrad nach Bludenz, wo er meinen Wohnort vermutete, zu transportieren.